Was ist Mediation?

Mediation bedeutet Vermittlung und ist eine Form von außergerichtlicher Konflikt-
bearbeitung. Ein neutraler Dritter vermittelt im Konflikt zwischen zwei oder mehr Beteiligten und unterstützt sie, eine einvernehmliche Lösung zu erarbeiten, die allen Beteiligten Vorteile bringt. Ein erfolgreicher Abschluss der Mediation macht alle zu Gewinnern. Bei der Suche nach einem tragfähigen Konsens stehen die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten im Vordergrund. Es wird nicht über Recht oder Unrecht entschieden. So entstehen individuelle, nachhaltige und kreative Lösungen.
Die Teilnahme am Mediationsverfahren ist freiwillig. Die Beteiligten behalten die Kontrolle über Inhalt und Ausgang des Verfahrens.
Mediation bietet die Chance, einen Konflikt umfassend und vertraulich zu klären. Langfristige Beziehungen und Kooperationen werden verbessert und konsolidiert.

 

Was erwartet die Beteiligten?

Die Teilnahme am Mediationsverfahren ist freiwillig. Die Beteiligten bestimmen also zu jedem Zeitpunkt über die Fortsetzung der Mediation. Nachdem der Mediator das Verfahren erläutert hat und Vorfragen geklärt sind, entscheiden die Parteien, ob sie die Mediation beginnen wollen. Jeder Beteiligte erhält dann Gelegenheit, den Konflikt aus seiner Sicht zu schildern. Während der anschließenden Konfliktbearbeitung lernen die Beteiligten die Interessen der Gegenseite kennen. Sie beginnen, neue Optionen für eine kooperative Lösung zu entwickeln. Durch das Verhandeln von Einigungsvarianten entsteht allmählich eine gemeinsame, für alle Beteiligten vorteilhafte Konfliktlösung. In einer schriftlichen Abschlussvereinbarung werden die einvernehmlichen Regelungen der Beteiligten dokumentiert und bestätigt.

Was macht der Mediator?

Der Mediator wird von den Parteien gemeinsam beauftragt, in ihrem Fall tätig zu werden. Dementsprechend ist er neutral und unterstützt alle Beteiligten gleichermaßen. Der Mediator strukturiert das Gespräch und fördert den Verständigungsprozess. Er vermittelt zwischen den Beteiligten bei der Bearbeitung des Konflikts und begleitet sie bei der Suche nach einer gemeinsamen Lösung. Der Mediator hat in der Sache selbst keine Entscheidungsbefugnis.

 

Wie verläuft Mediation?

Mediation wird als ein stufig strukturierter Prozess durchgeführt, der mehrere Gespräche erfordert. Beginnend mit einer einführenden Orientierung zur Struktur- und Vertrauensbildung über die Konfliktkommunikation der Parteien, wird abschließend eine Vereinbarung erarbeitet. Die einzelnen Stufen beinhalten (vgl. Proksch 1998):

  • Einführung: Den Parteien werden die Grundsätze, Prinzipien und die Rolle des Vermittlers, aber auch die Grenzen der Mediation erklärt. Die Parteien werden durch die Einführung in die Mediation in der Lage sein, sich für oder gegen eine Mediation zu entscheiden. Eine Klärung des Mediationsauftrages schließt sich an.

  • Sammeln und Erarbeiten von Streitfragen und Interessen: Die Stufe dient der Darstellung von Tatsachen, Fakten und Hintergründen. Die Informationsvermittlung durch die Parteien zielt auf die Klarstellung der wesentlichen Streitfragen, anhand derer alle relevanten Verhandlungspunkte erarbeitet werden können. Die Ermittlung von Positionen und Interessen steht dabei im Mittelpunkt.

  • Erarbeiten von Prioritäten, Optionen und Alternativen: Es werden gemeinsam Prioritäten der wechselseitigen Interessen entwickelt. Mögliche Optionen und Alternativen werden zusammengetragen. Die Stufe des Vermittlungsprozesses fordert höchste Aktivität und Kreativität der Parteien.

  • Verhandlung und Entscheidung: Die Beteiligten suchen sich eine oder mehrere der erarbeiteten Optionen aus, über die sie eine Entscheidung erzielen wollen. Die Stufe dient der einvernehmlichen Entscheidungsfindung.

  • Fixierung der erzielten Vereinbarung: Die getroffene Entscheidung wird in dieser Stufe durch eine schriftliche Vereinbarung abgesichert. Die Vereinbarung kann den Rechtsanwälten zur Überprüfung vorgelegt und vom Notar beurkundet werden.

  • Umsetzung der Vereinbarung: In der letzten und entscheidenden Stufe des Vermittlungsprozesses versuchen die Beteiligten ihre Vereinbarung zu praktizieren. Ist die Vereinbarung nicht praxisgerecht kann die Vereinbarung durch die Parteien modifiziert werden. In diesem Prozessstadium zeigt sich, inwieweit die Parteien durch die Mediation befähigt worden sind, Veränderungen durch eigenverantwortliche Kooperation und Kommunikation umzusetzen. Ist die Anwendung der Vereinbarung erfolgt, kann die Vermittlung als beendet betrachtet werden.

 

Welche Konflikte?

Das Verfahren der Mediation ist geeignet, in vielen Arten von Konflikten eine Verständigung zu erreichen. Z.B. bei Auseinandersetzungen zwischen Unternehmen im Rahmen ihrer Geschäftsbeziehungen, Vertragsstreitigkeiten, bei Konflikten innerhalb eines Unternehmens und zwischen Mitarbeitern, wie Strukturveränderungen, Teamkonflikten, Mobbing, bei Erbschaftsstreitigkeiten, bei nachbarschaftlichen Konflikten, schulischen Konflikten, familiären Konflikten, wie Trennung und Scheidung.
Gibt es einen Konflikt, den Sie beilegen möchten?

 

                                Hier finden Sie Mediatoren in Ihrer Nähe!

 

Thüringer Arbeitskreis Mediation
info@thueringer-arbeitskreis-mediation.de

 

Vorsitzende:

Andrea Skerhut

Spohrstr. 9

99867 Gotha

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